MySims Kingdom
MySims macht eine Zeitreise und spielt nun im Mittelalter, wo du als König dein Reich neu aufbauen musst. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut.
Auf der Games Convention 2008 haben wir uns nicht nur auf die klassischen Sims-Spiele beschränkt, sondern wir haben uns auch in Welt von MySims gewagt. Genauer gesagt in die mehr oder minder mittelalterlichen Welt von MySims Kingdom, das uns wie im Vorjahr MJ Chun an Nintendos Wii präsentierte.
Ich bastel mir My Sims
Am Anfang jedes Lebens steht die Geburt, die bei den Sims bekanntlich im Create-a-Sim Modus stattfindet. Der hat sich seit dem Vorgänger nicht sonderlich verändert. Ihr könnt weiterhin durch das Anklicken verschiedener Stellen, wie zum Beispiel der Frisur oder Kleidung, diese ändern. Die Stimme lässt sich auch in MySims Kingdom durch verschiedene Grundstimmen und einem Regler von einem sehr tiefen Ton zu einer sehr piepsigen Stimme verändern.
Nichtsdestotrotz erfuhr der CAS einige Verbesserungen. So müsst ihr euch für ein bestimmtes Outfit nicht mehr durch alle Möglichkeiten durchwühlen. Die einzelnen Outfits sind nun in verschiedene Kleidergruppen eingeteilt, womit euch beispielsweise mit einem Klick nur mittelalterliche oder verrückte Kleider zur Verfügung stehen.
Bei unserer Präsentation erstellten wir einen Mozart-Sim, der in einem Eisbär Kostüm steckte und eine dicke Hornbrille trug und sehr hoch sprach. Das Aussehen selbst gefiel unserer Präsentantin so sehr, dass sie in einem Gelächter ausbrach, den mit Sicherheit jeder im Raum, in dem weitere Präsentationen über andere EA Spiele liefen, gehört hat. ;o)
Lasst das Spiel beginnen
Ist euer Sim erstellt, startet ihr mit eurem Sim auf seiner Schweinefarm und trifft sogleich seine Freundin Lyndsay. Eines Tages veranstaltet König Roland einen Wettbewerb, um den königlichen Stabträger 8eine Art Architekt) ausfindig zu machen. Natürlich nimmt euer Sim an dem Wettbewerb teil und gewinnt.
Nach einer kleinen Audienz beim König erhaltet ihr daraufhin vom Zauberer Marlon einen magischen Stab, mit dem ihr das Königreich wieder aufbauen sollt. Eure Freundin Lyndsay geht auch nicht mit leeren Händen davon, sie erhält einen magischen Beutel, der eurem Zauberstab neue Baumöglichkeiten hinzufügt, falls ihr die Essenzen einer zuvor erhaltenen Schriftrolle sammelt.
Ab sofort könnt ihr die benötigten Essenzen nicht nur an Bäumen, durch das Interagieren mit anderen Charakteren oder durch den Metalldetektor erhalten, sondern auch durch das Rausziehen von Gräsern bzw. Blumen und mit Hilfe eines Pickels, mit dem ihr ähnlich wie mit dem Metalldetektor die Wand nach den Essenzen absuchen könnt. Dabei wird ebenfalls die Möglichkeit der Wii voll ausgereizt, folglich schlägt der Sim auch gegen die Wand, wenn ihr mit der Wii-Fernbedienung eine Schlagbewegung vollführt.
Eine der ersten Aufgaben war es, eine Treppe zu bauen, damit wir auf eine höher gelegene Ebene kommen können. Um dies zu bewältigen, mussten wir einige Bäume fällen, um die herausspringenden Holzessenzen zu sammeln. Hatten wir genug gesammelt, erhielten wir von Lyndsay und ihrem Beutel die Möglichkeit Treppen zu bauen. Durch das Drücken der „+“-Symbols auf der Wiimote zuckte unser Held sofort den magischen Stab und wir hatten verschiedene Treppenteile zur Verfügung, mit denen wir die benötigten Stufen bauen konnten. Wer den Vorgänger kennt, weiss, dass man jedes Teil erstmal in seiner Werkstatt wie Lego zusammenbasteln muss. Dies fällt bei MySims Kingdom weg, da ihr die Teile sofort zur Hand habt und sie auch an Ort und Stelle platzieren könnt. Doch wer dachte, dass das doch so einfach sei, irrte sich. Um Objekte platzieren zu können, benötigt ihr Mana. Also eine Art magische Währung, damit euer Zauberstab funktioniert. Falls ihr zu wenig besitzt, müsst ihr an die Stellen, an denen ihr auch Essenzen finden könnt.
Streng dein Köpfchen an
Voller Freude wegen der gelösten Aufgabe, erwartete uns nach der letzten Stufe schon die nächste Herausforderung. Eine verschlossene Tür versperrte uns den Weg und ließ sich nur durch das clevere platzieren von Zahnrädern öffnen. Da es die Zahnräder auch nicht geschenkt gibt, müssen wir diese erst wieder freischalten. Hatten wir genug Eisenessenz zusammen, hieß es die Zahnräder zusammenzusetzen. Dabei existiert keine wahre Lösung, also könnt ihr euch frei austoben und das Rätsel mit relativ wenig Zahnrädern bewältigen oder ihr baut eine lange Schlange, die ebenfalls das Wasserrad mit dem Türschalter verbindet.
Ähnliche Aufgaben und andere Rätsel erwarten euch überall im Königreich und der Schwierigkeitsgrad steigt mit der fortlaufenden Geschichte immer mehr an. Zum Beispiel beim Errichten eines Stromkreises, gaben wir bei der Präsentation sogar verzweifelt auf, da es uns (und unserer Entwicklerin) nicht geling diesen aufzubauen.
Eine Bootsfahrt, die ist lustig
Als wir durch das nun offene Tor liefen, schweifte unser Blick zum Steg, auf dem ein kleines Boot auf unsere Helden wartete. Wie des Öfteren im Spiel läuft eine kleine Filmsequenz ab, die meist einen längeren, aber äußerst amüsanten Wortwechsel beinhaltet. Natürlich kann man ihn unterbrechen, aber das hat die Folge, dass man eventuell nicht die komplette Geschichte verstehen könnte.
Aus dem Gespräch mit Marlon erfahren wir, dass sich unsere Mission, das Königreich wieder aufzubauen, nicht allein auf die einzelne Insel konzentriert, auf die wir uns befinden, sondern auch auf alle anderen Inseln in der Umgebung, da sie ebenfalls von König Roland regiert werden. So werden wir beauftragt, mit dem Boot zu einer der benachbarten Inseln zu fahren und den Sims dort zu helfen. Nach dem Auswählen einer Insel erschien zu unserer Verwunderung kein Ladebildschirm. Der Übergang wurde mit einem kleinen Filmchen über das Geschehen auf dem Boot begleitet und ging dann fließend zum Zielort über. Generell finden sich die lästigen Ladezeiten, die beim Vorgängern an fast jeder Stelle eine halbe Ewigkeit dauerten, fast gar nicht mehr.
MJ Chun erklärte uns, dass jede der zwölf Eilande ihre eigene Geschichte besitzt, die wir zu erkunden haben. So führte es uns einmal zu einem kleinen Streichelzoo und ein anderes Mal zu einem prähistorischem Ort. Besonders interessant war auch eine wissenschaftliche Station mit Robotern und einer Rakete, die in einem hübschen pink eingefärbt haben, aber leider beim Starten einen Raketenantrieb da gelassen hat, da sie nicht richtig an die Rakete platziert wurde. Was diese Orte allerdings mit einem Spiel zu tun haben sollen, das zeitlich in das Mittelalter eingeordnet werden soll, erklärt sich uns aber nicht.
Bau mir mein Haus nach meinen Wünschen
Selbstverständlich darf das Bauen und Einrichten eines Hauses bei einem Sims-Spiel nicht fehlen. Überall im Spiel sind Plätze verteilt, bei denen ihr gebeten werdet diese nach den Wünschen der zukünftigen Bewohner zu errichten. So muss das Äußere des Gebäudes beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Naturelementen enthalten. Beim späteren Einrichten der Wohnung wir von euch das selbe verlangt, nur sind dort die benötigten Elemente etwas anders. Dort wird unter anderem Wert auf eine Mindestmenge an Küchen oder Komfort Objekten gelegt.
Wie bei einem gelösten Rätsel, winkt euch vom Auftraggeber eine nette Belohnung für das Erfüllen seiner Anforderungen. Dazu müsst ihr nur mit ihn reden, damit er euch euer Geschenk überreicht.
Das Fazit
Bei MySims Kingdom merkt man, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben, wie sie die Schwächen des Erstlingswerkes ausmerzen bzw. verbessern können. Ein gutes Beispiel dafür sind die Ladezeiten, die nur noch auftreten, wenn man das Spiel verlässt oder den Modus wechselt. Ebenfalls als gut empfinden wir die stur orientierte Spielweise, da die Aufgabe nicht mehr hauptsächlich darin liegt, Essenzen zu sammeln, um aus ihnen schöne Gegenstände zu erschaffen und diese dann in einem Haus zu platzieren, das mit der Zeit sehr eintönig wurde. Außerdem kommen durch die Geschichte viele Filmsequenzen, die zum ein oder anderen Schmunzeln einladen und das ganze Spiel sehr auflockern und eine große Anzahl an Aufgaben, die zum Fortführen und Lösen der Geschichte dienen, hinzu. Da ihr die Story von insgesamt zwölf Inseln aufdecken könnt, stünden euch mit Sicherheit einige spaßige Stunden mit den niedlichen Sims bevor.
Einen kleinen Kritikpunkt hätten wir aber dennoch. Die Gesprächsstellen im Spiel sind zum Teil etwas lang, sodass man ab und zu dazu verleitet wird, diese zu überspringen.
Alles in allem ist MySims Kingdom für die Wii ein Pflichtkauf für alle, denen bereits MySims sehr gefallen hat, nicht nur, weil man viele bekannte als auch neue Gesichter antrifft. Alle anderen, die eher enttäuscht vom Vorgänger waren oder noch skeptisch über das Spiel denken, raten wir sich König Rolands Reich mal genauer anzuschauen und auch nach Möglichkeit selbst anzutesten, um sich eine eigene Meinung zu bilden.